Einführung in die Staudenwiese: Die natürliche Alternative zum traditionellen Blumenbeet

Einführung in die Staudenwiese: Die natürliche Alternative zum traditionellen Blumenbeet

Wenn starre Blumenbeete nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen und der Traum von einem natürlich anmutenden Garten besteht, kann das Anlegen einer Staudenwiese die ideale Lösung sein. Diese unkomplizierte Alternative zur traditionellen Blumenwiese bringt jahrelange Freude und strahlt eine zauberhafte Natürlichkeit aus.

In den letzten Jahren hat sich der Trend zur Natürlichkeit im Garten immer weiter verstärkt. Immer mehr Menschen möchten ihren Garten als Zufluchtsort für Wildbienen und andere Insekten gestalten. Gleichzeitig bleibt durch Beruf und Freizeitaktivitäten immer weniger Zeit für die „Gartenarbeit“. Hinzu kommen Wetterbedingungen, die es nicht immer einfach machen, den Garten in Topform zu halten. Der Traum von einer weitläufigen Blumenwiese ist daher oft vorhanden, allerdings ist deren Anlage nicht immer leicht. Sie erfordert einen sehr mageren Boden, der nicht in jedem Garten vorhanden ist. Zudem ist man auf eine erfolgreiche Aussaat der meist einjährigen Blumen angewiesen.

Die Staudenwiese: Eine pflegeleichte und nachhaltige Lösung

Die Alternative zu einer traditionellen Blumenwiese ist eine Staudenwiese. Sie besteht aus Gräsern und Stauden, also mehrjährigen Pflanzen, die gezielt zusammengestellt werden. Im Gegensatz zur Blumenwiese, die jedes Jahr neu angelegt werden muss, erfreut die Staudenwiese durch ihre Langlebigkeit und geringen Pflegeaufwand.

Die Anlage einer Staudenwiese: So funktioniert’s

Das Ziel bei der Anlage einer Staudenwiese ist es, einen möglichst lockeren, „wiesigen“ Eindruck zu erzeugen. Einzelne blühende Stauden fungieren dabei als „Wiesenblumen“. Die Basis der Staudenwiese bilden Gräser, die zu Beginn etwa 50% der Pflanzen ausmachen. Im Laufe der Zeit breiten sie sich aus und nehmen einen noch größeren Anteil ein. Als zusätzliche Grundpflanzen können Stauden mit grasförmigem Laub kombiniert werden.

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Die Auswahl der Gräser: Das Grundgerüst der Staudenwiese

Zu den Gräsern, die sich als Basis für die Staudenwiese eignen, zählen unter anderem das Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea), die Wieseniris (Iris sibirica), das Herbst-Kopfgras (Sesleria autumnalis), die Kupferhirse (Panicum virgatum) und die Taglilie (Hemerocallis). Diese Gräser treiben im Frühjahr frisch grün aus und erfreuen im Spätherbst mit einer attraktiven Herbstfärbung.

Die Auswahl der Akzentpflanzen: Leichtigkeit und Natürlichkeit für die Staudenwiese

Bei der Auswahl der Pflanzen für die Staudenwiese wird in der Regel keine große Sortenvielfalt angestrebt. Stattdessen beschränkt man sich auf wenige, zum Standort und den Bedingungen passende Pflanzen. Diese sollten leicht und tänzerisch wirken, ganz wie die „echten“ Wiesenblumen. Beispiele für geeignete Akzentpflanzen sind die ausdauernde Wiesenglockenblume (Campanula patula ssp. abietina), der Wiesenknopf (Sanguisorba tanna), die Skabiose (Scabiosa columbaria), das japanische Blutgras (Imperata cylindrica), die Witwenblume (Knautia macedonica ‚Mars Midget‘) und die Fetthenne (Sedum ‚Red Cauli‘). Diese Pflanzen bieten auch Insekten viel Nahrung und Lebensraum.

Für eine frühe Blüte empfiehlt sich zudem das Setzen von natürlich wirkenden Narzissen wie den Jonquilla-Narzissen ‚Baby Moon‘ und ‚Pipit‘ sowie Dichternarzissen wie ‚Actea‘.

Die Verteilung und Anzahl der Pflanzen

Im Gegensatz zum klassischen Staudenbeet werden die Pflanzen auf der Staudenwiese nicht nach Höhen gestaffelt, sondern sollen einen gleichmäßig hohen Eindruck über die gesamte Fläche erzeugen. Die Pflanzen werden daher wie zufällig über das gesamte Areal verteilt. Um schnell einen natürlich verwobenen Eindruck zu erzeugen und das Aufkommen von unerwünschten Beikräutern zu verhindern, wird eng gepflanzt. Als grobe Richtlinie kann man sich merken, 30% mehr Exemplare zu setzen, als es bei einem klassischen Beet der Fall wäre.

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Die Pflege der Staudenwiese

Staudenwiesen sollten bevorzugt an sonnigen Standorten angelegt werden. Die Größe und Form der Fläche spielen dabei keine Rolle – je größer sie ist, desto natürlicher wirkt jedoch der Eindruck.

Als Rahmen für die natürliche Wildheit der Staudenwiese eignen sich kurzgemähte Rasenwege. Auch ein Rand aus Gehölzen sieht sehr schön aus. Es ist immer vorteilhaft, wenn das Auge über eine Fläche schauen kann und am Ende einen Halt findet.

Der Boden sollte gut vorbereitet werden: Ein sehr schwerer Boden kann mit Sand aufgelockert, ein sehr sandiger Boden durch Zugabe von Bentonit verbessert werden. Als Grunddüngung eignet sich Kompost.

Geschnitten wird die Staudenwiese erst zum Ende des Winters. Ein Großteil des Schnittmaterials kann gehäckselt als Mulch wieder auf die Wiese gebracht werden.

Gegossen werden muss nur am Anfang nach der Pflanzung. Haben die Pflanzen erst einmal richtig Fuß gefasst, kommt die Staudenwiese ohne zusätzliche Bewässerung aus.

Fazit: Die Staudenwiese als natürliche und pflegeleichte Gartenalternative

Mit der Staudenwiese bietet sich eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Pflanzungen. Sie ist einfach anzulegen, pflegeleicht und bietet einen wogenden, natürlichen Anblick. Zudem ist sie nachhaltig, da sie mehrjährig blüht und einen wichtigen Lebensraum für Insekten darstellt. Es lohnt sich also, über diese Art der Gartengestaltung nachzudenken und sie einfach einmal auszuprobieren. Ein schöner Platz zum Lesen, Träumen, Beobachten und Lauschen sollte dabei nicht fehlen.