Die leidenschaftliche Gärtnerin Nicole und ihr Präriebeet
Heute möchten wir Ihnen Nicole vorstellen, eine inspirierende Persönlichkeit mit einem grünen Daumen. Sie lebt auf einem Hof mit einer ehemaligen Wassermühle, auf dem sie Raum für Seminare und Ausstellungen sowie Ferienwohnungen bietet. Doch ihre wahre Leidenschaft ist das Gärtnern. Vor acht Jahren kam sie auf die Idee, ein Präriebeet anzulegen. Wie sie dabei vorgegangen ist und welche Tipps sie für uns hat, hat sie uns in einem Interview verraten.
Inhaltsverzeichnis
Nicoles Konzept des zukunftsfähigen Gartens
Nicole spricht nicht nur von einem Präriebeet, sie hat eine breitere Vision, die sie als „Garten der Zukunft“ bezeichnet. Doch was genau bedeutet das? Ein zukunftsfähiger Garten ist in erster Linie klimafreundlich. Er ist mit Pflanzen bestückt, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten können. Sie müssen hitzeresistent sein, dürfen aber auch einen kräftigen Regenschauer, eine feuchte Wetterperiode und Wind nicht scheuen. Nicoles Präriebeet erfüllt all diese Voraussetzungen und ist somit ein Paradebeispiel für einen Garten der Zukunft.
Neben ihrem Präriebeet mit Lehmboden hat Nicole auch ein Sandbeet angelegt, das sogar noch resistenter gegen Trockenheit ist. Beide Beete sind nach ihrer Überzeugung Beispiele für zukunftsfähige Gärten, in denen sich die „Pflanzen der Zukunft“ entfalten können.
Die „Pflanzen der Zukunft“ in Nicoles Garten
Nicole hat mit dem gelb blühenden Brandkraut Phlomis Russeliana begonnen, das auf ihrem Boden sehr wüchsig ist, aber auch sehr widerstandsfähig und ästhetisch ansprechend. Selbst im Winter bleibt es grün und hat schöne Fruchtstände, es sei denn, es friert sehr stark.
Für diejenigen, die eine zurückhaltendere Pflanze bevorzugen, gibt es auch eine zartere Schwester des Brandkrauts, das Knollen-Brandkraut Phlomis tuberosa in zartem Lila. Allerdings benötigt diese Pflanze mehr Pflege, und das ist etwas, was in Nicoles Garten der Zukunft nicht gewünscht ist.
Neben dem Brandkraut gibt es noch viele weitere Pflanzen, die in Nicoles Garten gut gedeihen und wenig Pflege benötigen. Dazu gehören die Königskerzen Verbascum und der Kandelaberehrenpreis Veronicastrum. Auch die Sonnenbraut Helenium, die Goldrute Solidago ‚Fireworks‘ und ‚Solar Cascade‘, der Dost Eupatorium und die Monarden sind wichtige Bestandteile ihres Gartens. Eine besondere Sorte, die sowohl in Lehmboden als auch in sandigeren Böden gut gedeiht, ist die Monarda ‚Squaw‘. Wer diese Farbe zu kräftig findet, kann auch die rosafarbene ‚Ou Charm‘ verwenden.
Eine besondere Rolle in Nicoles Beet spielen auch die verschiedensten Gräser. Sie tragen zur Vielfalt und Schönheit ihres Gartens bei und sind robust gegenüber verschiedenen Wetterbedingungen.
Farbenfrohe Blütenpracht in Nicoles Garten
In Nicoles Garten dominieren kräftige und warme Farben. Neben den bereits erwähnten Pflanzen blühen auch viele Nachtkerzen und Astern stehen bereit, um ihre Blüten zu öffnen.
Nicoles Garten ist ein wahres Farbenfeuerwerk. Als sie auf ihren Hof zog und alles nur grün war, fand sie das zu langweilig. Sie wollte nicht nur auf eine grüne Pferdeweide blicken, sondern auf ein Feuerwerk aus Gelb, Orange und Rot. Inzwischen hat sie durch die Astern und die Blauraute Perovskia auch Violett in ihr Farbspektrum aufgenommen. Durch die Kombination dieser Komplementärfarben steigern sich die Farben gegenseitig in ihrer Wahrnehmung. Hier blitzt sicherlich ihre Ausbildung als Kunstlehrerin durch.
Die Entstehung von Nicoles Präriebeet
Nicoles Präriebeet gibt es seit dem Herbst 2016. Ursprünglich war die Fläche eine Pferdeweide mit einem Hühnerhaus. Nicole und ihr Team haben das Gelände begradigt und leicht modelliert, so dass vor dem Hühnerhaus ein kleines, ebenes Plateau entstand. Das Beet behielt jedoch die Neigung des ursprünglichen Hanges und wurde mit Bruchsteinen stabilisiert.
Das Präriebeet hat einen sonnigen Standort, aber es gibt auch viele Präriestauden, die gut im Halbschatten gedeihen können. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl der Pflanzen auch die Standortbedingungen zu berücksichtigen.
Die Vorbereitung des Bodens für das Präriebeet
Um den schweren Lehmboden zu lockern, wurde er mehrfach mit einem Traktor und einem Grubber durchgegrubbert und mit Bodenaktivator und Kompost verbessert. Diese Vorbereitung war entscheidend für den späteren Erfolg des Beets, da die Pflanzen so gut einwurzeln konnten.
Die Bedingungen in einer echten Prärie sind baumlos und der Sonne und dem Wetter ausgesetzt. Die Böden in der echten Prärie sind jedoch relativ unterschiedlich und nicht wirklich mager. Dies ist ein häufiger Irrtum, denn magerer Boden ist typisch für Steppen, nicht für Prärien. Für die Präriepflanzen dürfen es daher mehr Nährstoffe sein.
Die Pflege des Präriebeets
Nach der Anlage des Beets musste Nicole es zunächst nicht besonders pflegen. Sie hat lediglich im Frühjahr nach Bedarf gewässert und geprüft, ob Wühlmäuse Schaden angerichtet hatten. Dank des guten Bodens und der Drainage durch die Hanglage ist alles gut gewachsen.
Heute, nach sieben Jahren, fällt im Laufe des Jahres kaum Pflege an. Im späten Winter oder frühen Frühjahr schneidet Nicole alle Stauden ab und trägt das Schnittgut ab. Die langen Stängel bleiben zur Schonung der darin überwinternden Insekten ganz und werden auf dem Kompostplatz aufrecht gelagert.
Nicoles Präriebeet wird nicht gedüngt. Da anfangs Kompost und Animalin eingearbeitet wurden, waren viele Stauden, wie zum Beispiel die Monarden, viel höher als normal. Da sie eigentlich nicht so viele Nährstoffe benötigen, waren einige Sorten weniger langlebig.
Die Biodiversität eines Präriebeets
Die meisten Stauden in Nicoles Präriebeet sind wahre Insektenmagnete. Sie bieten einer Vielzahl von Insekten Nahrung und Lebensraum. Daher ist ein Präriebeet nicht nur eine ästhetisch ansprechende, sondern auch eine ökologisch wertvolle Bereicherung für jeden Garten.
Ein abschließendes Fazit
Nicoles Präriebeet ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie man mit Leidenschaft, Kreativität und einem grünen Daumen einen zukunftsfähigen Garten gestalten kann. Es zeigt, dass man mit der richtigen Pflanzenauswahl und etwas Pflege einen Garten schaffen kann, der den Herausforderungen des Klimawandels standhält und gleichzeitig eine Freude für das Auge ist. Wir hoffen, dass Nicoles Geschichte auch andere dazu inspiriert, ihren eigenen „Garten der Zukunft“ zu schaffen.