Die Kunst des Sandbeet-Anlegens: Ein Interview mit einer Expertin
Heute haben wir die Gelegenheit, mit Nicole, einer passionierten Gärtnerin und kreativen Gestalterin des bezaubernden Präriebeets, über das Anlegen eines Sandbeets zu sprechen. Sie teilt mit uns ihre Erfahrungen, Vorteile und Verfahren, sowie die besten Pflanzen für ein solches Beet.
Inhaltsverzeichnis
Die Inspiration hinter dem Sandbeet
Nicole ist eine Gärtnerin mit einer Vorliebe für kreative und einzigartige Gartengestaltungen. Nachdem sie ursprünglich auf die Idee gekommen war, ein Sandbeet in ihrem Garten anzulegen, nachdem sie Till Hofmanns Staudengärtnerei besucht und seine Experimente mit Sand gesehen hatte, hat sie sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie wurde auch von Beth Chatto inspiriert, die bereits 1991 einen Gravel Garden gestaltet hatte. Nicole entschied sich jedoch gegen das Zuschütten ihres guten Bodens mit Schotter und begann stattdessen, mit dem vorhandenen Material zu arbeiten.
Das Ziel war es, den schweren Boden ihres Gartens etwas aufzulockern und einige verschwundene Stauden zu ersetzen, die während der Winterfeuchte im Boden verfault waren. Sie entschied sich für ortstypischen Weser-Kies als Material für ihr Sandbeet, um lange Transportwege zu vermeiden und Kosten zu sparen. Trotz der Bezeichnung „Sandbeet“ handelt es sich eigentlich um ein Kiesbeet, allerdings verwendet Nicole den Begriff „Sandbeet“, um Missverständnisse mit den oft als unattraktiv empfundenen Schottergärten zu vermeiden.
Die Anlage des Sandbeets
Bei der Anlage des Sandbeets legt Nicole besonderen Wert auf eine detaillierte Planung und sorgfältige Durchführung. Sie empfiehlt einen klassischen Estrichsand mit einer Körnung von 0 bis 16 mm, obwohl sie in ihrem eigenen Garten auch feineren Sand verwendet hat. Die optimale Höhe für die aufgebrachte Sandschicht beträgt etwa 20 Zentimeter.
Unter dem Sand lag zuvor Rasen, der nur sehr kurz gemäht und nicht vollständig entfernt wurde. Dann kam eine Schicht Kompost darauf, gefolgt von unbedruckter Pappe, erneut Kompost und schließlich der Sand oder feine Kies. Diese „Sandwich“-Technik beim Anlegen des Sandbeets hilft dabei, den Rasen abzutöten und den Boden aufzulockern. Die Pflanzen werden dann direkt in den Sand gesetzt, wo sie ihre Wurzeln in die Tiefe schicken, wo es durch den Mulcheffekt des Kieses oder Sandes feuchter bleibt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Anlegen eines Sandbeets ist die Vermeidung von Erosion. Mit einer Sandschicht von 20 cm besteht die Gefahr, dass der Sand wegspült. Abgrenzungen aus Cortenstahl oder regionalen Steinen sind eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern. Eine weitere Option könnte sein, zuvor Rasensoden abzuheben und die entstandene Vertiefung mit der Sand-Mulchschicht aufzufüllen.
Die Auswahl der Pflanzen für das Sandbeet
Die Auswahl der richtigen Pflanzen für das Sandbeet ist ein weiterer entscheidender Faktor für dessen Erfolg. Nicole hat sich bei ihrer Beetplanung hauptsächlich an Präriestauden und Stauden für trockene Freiflächen orientiert, hat aber auch bewusst Wildstauden mit einbezogen. Sie empfiehlt das Verschiedenschuppige Tropfengras (Sporobolus heterolepsis) als eine hervorragende Wahl für ein Sandbeet.
Andere empfohlene Gräser für das Beet sind das Präriegras Schizachyrium scoparium ‚Prairie Blues‘, das Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘, das Federgras Stipa tenuissima und das Blaue Schillergras Koeleria glauca. Diese Gräser sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch robust und gut an das Wachstum in Sandbeeten angepasst.
Besonders hervorzuheben ist auch die Verwendung von ortstypischen Steinen, die zur Gestaltung des Beetes beitragen und ihm mehr Spannung und Natürlichkeit verleihen.
Fazit
Ein Sandbeet anzulegen kann eine großartige Möglichkeit sein, den Garten aufzulockern und eine einzigartige und ästhetisch ansprechende Landschaft zu schaffen. Mit der richtigen Planung, sorgfältiger Vorbereitung und Auswahl der passenden Pflanzen kann ein Sandbeet ein echtes Highlight im Garten sein. Nicole hat gezeigt, dass es mit Kreativität und Leidenschaft möglich ist, einen wunderschönen und gleichzeitig nachhaltigen Garten zu gestalten.